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Der Rothirsch

Der Rothirsch (Cervus elaphus) gehört zu der Art der Echten Hirsche, so wie rund 40 weitere Arten weltweit. Hirsche sind Paarhufer, dass heißt, sie haben eine grade Anzahl an Zehen pro Huf. Zudem gehört Rotwild auch zu den Wiederkäuern. Sie besitzen, wie man es von unseren Milchkühen her kennt, einen mehrteiligen Wiederkäuermagen. Mit einer Schulterhöhe von 120 bis 150 cm und einem Gewicht von bis zu 250 kg gilt der Rothirsch als die größte freilebende Wildart in unseren heimischen Wäldern.

Diese Art ist allerdings nicht nur in Europa, sondern auch in Asien sowie Nordafrika vertreten.
Das Sommerfell der Hirsche und Hirschkühe ist auffällig rot-braun, im Winter wird es dunkelgrau bis braun-grau. In der Brunftzeit tragen die Hirsche eine sogenannte Brunftmähne, die sie im Frühjahr beim nächsten Fellwechsel allerdings wieder verlieren. Zudem sind sie mit einem bis zu 12 Kg schweren Geweih bestückt, was bei den Hirschkühen und den Kälbern ausbleibt. Im Frühjahr jeden Jahres wird das Geweih abgeworfen und bis zum Frühherbst wieder neu ausgebildet. Ab Juni/Juli wird gefegt, das heißt, Hirsche reiben die fellähnliche Haut – den sogenannten Bast, der das Geweih während der Wachstumsphase mit Nährstoffen versorgt – an Stämmen und Zweigen ab. In der Brunftzeit sind die Rothirsche nicht nur besonders gut zu erkennen, sondern auch zu hören. Ihr typisches Röhren ist unverwechselbar und kann auch im Selterser Wald (besonders in Eisenbach und Haintchen) bewundert werden.
Die Paarungszeit der Hirsche findet von September bis Oktober statt. Zuvor werden während der Brunft Machtkämpfe ausgetragen, wobei sich entscheidet, wer seine Gene weitergeben darf und wer nicht. Die Hirschkühe tragen etwa 8 ½ Monate und bringen Ende Mai bis Anfang Juni ein - selten auch zwei - Kälber zu Welt. Da die Kälber in ihren ersten Lebensmonaten noch sehr unabhängig sind, tragen sie zum Schutz ein hellgeflecktes Tarnkleid, was ihnen ermöglicht, auf dem Boden liegend nicht entdeckt zu werden.
Rotwild lebt, auch wenn es recht gesellig ist, abgesehen von der Brunftzeit geschlechtlich getrennt voneinander. Die Hirsche leben meist in Hirschrudeln, die Hirschkühe mit ihren Kälbern und den Jungtieren des Vorjahres, sowie einigen jungen Hirschen in Kahlwildrudeln. Alte Hirsche leben oft allein. Allerdings lebt nicht jedes Rudel getrennt.
Die natürlichen Feinde des Rothirsches belaufen sich in freier Wildbahn lediglich auf den Wolf, Luchs und Bär. Allerdings trägt auch der Mensch dazu bei, besonders durch die Zerstörung und Zerschneidung ihrer Lebensräume. Mit dem Bau von Straßen und Siedlungen werden die natürlichen Wanderwege der Hirsche unterbrochen und es ist ihnen nicht mehr möglich, ihr Erbgut mit dem anderer Rudel zu vermischen. Bei der notgedrungenen Überquerung unserer Straßen mussten schon viele Wildtiere ihr Leben lassen.