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Kleiner Donner

Umweltschonende Holzernte im Selterser Gemeindewald

Immer mehr Forstbetriebe setzen auf alternative und nachhaltige Methoden bei der Holzernte. Eine besonders umweltfreundliche und schonende Möglichkeit ist der Einsatz von Rückepferden im Wald. Auch wir setzen für die Gemeinde Selters auf diese traditionelle Methode.

Welche Vorteile bietet heute noch der Einsatz von Pferden?

Der wohl wichtigste Vorteil liegt in der Bodenpfleglichkeit, ein weiterer in der geringeren Umweltbelastung und ein dritter in der Vermeidung von Rückeschäden. Zudem sind weitere Rückegassenabstände mit daraus resultierenden geringeren Bodenschäden möglich. Außerdem wird ein traditionelles Handwerk, wie von der Firma Graw an verschiedenen heimischen Standorten praktiziert, erhalten.

Mit Andre Graw aus Irmtraut wurde ein zuverlässiger Partner für diese Arbeit gefunden. Der Forstwirt und Inhaber des Forstbetrieb Graw ist ein Pferderücker in der 7. Generation und mit Leib und Seele im Wald unterwegs. Rückepferde sind speziell für die Arbeit im Wald gezüchtete Pferderassen, die aufgrund ihrer Stärke und ihres ruhigen Temperaments für die Holzernte eingesetzt werden. Im Selterser Wald war er mit dem 7-jährigen Wallach „Kleiner Donner“ unterwegs. Der „Kleine“ wurde speziell für die Arbeit im Wald ausgebildet. Er musste nicht nur den Umgang mit den schweren Baumstämmen lernen, sondern auch an die Umgebung im Wald gewöhnt werden.

Rückepferde arbeiten eng mit ihren menschlichen Partnern zusammen und sind auf deren Anweisungen angewiesen. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd erfordert eine gute Kommunikation und ein hohes Maß an Vertrauen. Kleiner Donner reagiert auf einfache Kommandos und rührt sich bei dem Anlegen der schweren Ketten an die Baumstämme keinen Millimeter. Das Pferd hat sichtlich Freude an der Arbeit und schnaubt zufrieden. Aufmerksam beobachtet das Pferd die Umgebung und meist verstehen sich Pferd und Halter ohne Worte. Zielstrebig steuert das Rückepferd die umherliegenden Baumstämme an und weiß bereits, wie es sich ausrichten muss, damit die Baumstämme an ihr Ziel gelangen.

Der Einsatz von Rückepferden ist für viele Forstbetriebe eine attraktive Option. Die Forstservice Taunus GmbH setzt auch in anderen von ihr betreuten Gemeinden Rückpferde ein. Denn nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht kann der Einsatz von Pferden sinnvoll sein. Wenn man heute von Holzrückung mit dem Pferd spricht, ist damit eigentlich immer der kombinierte Einsatz von Pferd und Rückeschlepper gemeint. Mit dem Pferd werden leichte Holzstämme und insbesondere Industrieholz an die Rückegassen vorgeliefert und dann vom Forstspezialschlepper oder Forwarder (Rückezug) an den Waldweg gepoltert. Später werden die Holzstämme dann von dort ins Sägewerk transportiert.