Baummarder
Der Baummarder oder Edelmarder (Martes martes) ist eine Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae).
Sie kommen auch in unseren Taunuswäldern vor, daher hier einige Informationen.
Das Fell des Baummarders ist kastanien- bis dunkelbraun gefärbt, der Kehlfleck ist gelblichbraun und nach unten abgerundet. Das Winterfell ist lang und seidig, im Sommer sind seine Haare kürzer und rauer. Wie viele Marder hat er einen langgestreckten Körper mit relativ kurzen Beinen, die Sohlen sind stark behaart. Der Schwanz ist relativ lang und buschig, er dient als Gleichgewichtsorgan beim Klettern und Springen. Der Kopf ist durch die dreieckigen, gelbgeränderten Ohren charakterisiert, die Nase ist – anders als die des Steinmarders – dunkel. Ihr Gewicht beträgt 0,8 bis 1,8 Kilogramm. Männchen werden bis zu einem Drittel schwerer und auch etwas größer als Weibchen.
Baummarder sind in weiten Teilen Europas und Westasiens beheimatet. Er lebt ausschließlich in der ursprünglichen Natur und hält sich im Gegensatz zu seinem engen Verwandten, dem Steinmarder nicht in der Nähe des Menschen auf. Er lebt wie alle Marder einzelgängerisch und zeigt ein ausgeprägtes Territorialverhalten.
Sie sind in stärkerem Ausmaß als andere Vertreter der Echten Marder Baumbewohner. Sie können sehr gut klettern und springen, wobei sie bis zu vier Meter überwinden können. Beim Klettern sind sie in der Lage, ihre Füße um 180 Grad zu drehen. Sie legen in ihrem Revier einige Nester an, vorrangig in Baumhöhlen, manchmal aber auch in verlassenen Eichhörnchenkobeln oder Greifvogelnestern. In diese Ruheplätze ziehen sie sich tagsüber zurück, in der Dämmerung und der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche.
Baummarder sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret ihrer Anal- und Abdominaldrüsen markieren. Auch jahreszeitliche Unterschiede lassen sich beobachten: So sind die Territorien im Winter um bis zu 50 Prozent kleiner als im Sommer.
Baummarder sind Allesfresser, bevorzugen jedoch kleine Säugetiere (zum Beispiel Wühlmäuse, Ratten, Spitzmäuse und Eichhörnchen) sowie Vögel und deren Eier. Saisonabhängig zählen auch Nüsse, Beeren und Obst zu seinen wichtigen Nahrungsquellen. Sie nehmen aber auch Reptilien, Frösche, Schnecken, Insekten und Aas zu sich. Seine Beute tötet der Baummarder durch einen Biss in den Nacken, im Spätsommer und Herbst legt er auch Nahrungsvorräte für die kalte Jahreszeit an.
Die Paarung erfolgt im Hochsommer, aber die Jungen kommen erst im April zur Welt. Junge Baummarder sind bei der Geburt etwa zehn Zentimeter lang. Meistens befinden sich drei Junge im Wurf. Sie bleiben acht Wochen lang im Nest, bevor sie beginnen umherzuklettern. Mit 12 bis 16 Wochen sind sie selbständig, bleiben aber manchmal noch bis zum nächsten Frühling in der Nähe der Mutter. Im zweiten Lebensjahr, mit rund 14 Monaten, werden sie geschlechtsreif, pflanzen sich aber oftmals erst im dritten Lebensjahr erstmals fort. Baummarder können bis zu sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr.
Die Bezeichnung „Edelmarder“ stammt daher, dass sein Pelz früher weitaus begehrter war als der des Steinmarders. Durch die Pelzjagd ist die Art gebietsweise selten geworden, aufgrund ihres relativ großen Verbreitungsgebietes zählt sie aber noch nicht zu den bedrohten Arten. Problematisch ist jedoch, dass die Art große, gut strukturierte Waldflächen benötigt und daher aus vielen Gegenden verschwunden ist.