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Waldortnamen

Waldortnamen und Ihre Bedeutung im Gemeindewald Selters

Im Haintchener Wald wurde vor Jahren damit begonnen: Alte Walddistriktsnamen wurden übersichtlich an Waldwegen auf Holztafeln kenntlich gemacht, um den Waldbesucher zu informieren, wie der Waldbezirk bezeichnet wird. Dies soll nun eine Fortsetzung in Münster, Eisenbach und Niederselters finden. Die Gemarkungsnamen, die vielen älteren Bürgern durchaus noch geläufig sind, werden von Waldbesuchern der jüngeren Generation oftmals nicht mehr gekannt. Das ist schade, denn die alten Gemarkungsnamen, die z.T. ins Mittelalter zurückreichen, erzählen Geschichten und fördern bei Nachforschungen mitunter interessante Ergebnisse zutage.  So hat der Waldortsname „Struth“ in Eisenbach mittelhochdeutsche Wurzeln und lässt sich mit Gebüsch oder Buschwald übersetzen, während der „Haag“ für Sträucher, Dornbusch oder Schutzhecke steht.

Das Wort „Gauch“ im Gemarkungsnamen „Gauchwald“ in Münster bezeichnet ein uraltes Flächenmaß, als die Flächen noch nach der Arbeitskraft der Zugtiere bemessen wurden. „Hansloch“ ist dagegen die Bezeichnung einer sauren, nassen Wiese, dessen Niederselterser Eigentümer wohl einmal Johannes hieß. Und die „Ölkaut“ erhielt ihren Namen von den Eulern, also den Töpfern, die dort Ton abbauten.„Königsheck“ und „Herrenwald“ geben den Eigentümer preis und der Münsterer „Kohlwald“ weist auf die Köhler hin, die Holzkohle für die Verarbeitung des dort geförderten Eisenerzes produzierten. Der „Mühlschlag“ in Haintchen erinnert an die Mahlmühle des Johann Georg Hickmann, und der „Hengel“ in Niederselters beschreibt eigentlich nur ein hängendes, abschüssiges Gelände.Die schön verzierten neuen Holztafeln wurden von dem Holzschnitzer Erich Ratschker aus Erbach in Handarbeit hergestellt und von dem Forstwirtschaftsmeister Bernd Eisenbach und den beiden Auszubildenden Jan Bidault und Jonas Brandenburger aufgehängt. Sämtliches für die Schilder verwendetes Eichenholz stammt aus dem Gemeindewald Selters (Taunus). Bisher wurden für Eisenbach und Niederselters je drei und für Münster vier Gemarkungsschilder angefertigt und aufgehängt. Dies soll nur ein Anfang sein. Es wurden bereits zwölf weitere Schilder für den Gemeindewald Selters (Taunus) in Auftrag gegeben.